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Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Wildemann
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Wildemann
Gründer und Geschäftsführer TCW Unternehmensberatung & Münchner Management Kolloquium | Inhaber TUM Forschungsinstitut für Unternehmensführung, Logistik und Produktion
Veröffentlicht: 8. Aug. 2024
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Herausragende Fallbeispiele zu funktionsbezogenen Transformationen
In Zeiten des Wandels und der Unsicherheit haben Unternehmen sich auf den Kern ihres Geschäftsmodells zu besinnen und den Beitrag ihres unternehmerischen Handelns in einen gesellschaftlichen Kontext zu setzen. Unternehmen, denen dieser Schritt gelingt, haben die Möglichkeit, aktiver Partner der Gesellschaft zu werden und unser Zusammenleben mitzugestalten.
Fallbeispiel: Flughafen München
Flughäfen sind weit mehr als nur Orte, an denen Flugzeuge starten und landen. Sie sind komplexe Knotenpunkte im globalen Verkehrsnetz, die Menschen und Güter effizient von einem Ort zum anderen befördern. Der Flughafen München hat sich durch gezielte Transformationsprozesse und Innovationsmaßnahmen zu einem der fortschrittlichsten und leistungsfähigsten Flughäfen der Welt entwickelt. Ein zentrales Element der Transformation am Flughafen München ist die kontinuierliche Optimierung der Infrastruktur. Durch den Ausbau von Terminals, Start- und Landebahnen sowie die Einführung modernster Technologien konnte die Kapazität erheblich gesteigert werden. Dies ermöglicht nicht nur eine höhere Anzahl an Flügen und Passagieren, sondern auch eine effizientere Abfertigung und Minimierung von Wartezeiten. Darüber hinaus hat der Flughafen München eine Vorreiterrolle in der Integration von Sicherheitsmaßnahmen und Gesundheitsprotokollen übernommen. Besonders in Zeiten globaler Gesundheitskrisen wurden innovative Lösungen implementiert, um die Sicherheit der Passagiere und des Personals zu gewährleisten. Dies umfasst kontaktlose Check-in-Prozesse, automatisierte Gepäckabfertigung und umfassende Hygienekonzepte.
Fallbeispiel: BMW AG
Die BMW Group versteht sich als aktiver Partner der Gesellschaft und fühlt sich der sozialen Verantwortung sowie der ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit verpflichtet. Um den Status als „License to Lead“ von der Gesellschaft zu erhalten und zu bewahren, sind kontinuierliche Anstrengungen und Innovationen notwendig. Die BMW Group strebt danach, als Gestalter von gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Nutzen anerkannt zu werden und hat hierzu umfassende funktionsbezogene Transformationsprozesse implementiert. Ein zentraler Aspekt der Transformation bei BMW ist das Lieferkettenmanagement. In Zeiten wachsender Herausforderungen hat sich BMW darauf konzentriert, die Resilienz seiner Lieferkette zu erhöhen. Dies umfasst den raschen Aufbau alternativer Produktionsstätten und die pragmatische Unterstützung innerhalb des BMW Group Netzwerks, um Produktionsausfälle zu minimieren. BMW hat zudem ein umfassendes Sourcing- und Qualitätsmanagement etabliert, das die Basis für eine zukunftsfähige Lieferkette bildet. Die Komplexität der Supply Chain wird durch eine strenge Überwachung und Qualitätskontrollen bewältigt, was die Robustheit und Zuverlässigkeit der Lieferanten sicherstellt. Die strategische Dimension des Managements von Resilienz umfasst zudem die Vorbereitung auf geopolitische Risiken und die Implementierung von Local-for-Local-Sourcing-Strategien, insbesondere bei kritischen Komponenten wie Batteriezellen.
Fallbeispiel: Porsche AG
Porsche ist es gelungen, für viele eine „Will-haben“ Marke zu etablieren, was nur wenigen Unternehmen bei der Positionierung ihrer Marke gelingt. Unter dem Motto „Das Beste aus Serienproduktion und Manufaktur“ gelingt der Spagat, den es immer wieder zu meistern gilt. Ein zentraler Aspekt der Transformation bei Porsche ist die Integration modernster Fertigungstechnologien in die Produktion. Durch den Einsatz von Industrie 4.0 Konzepten wie vernetzten Produktionsanlagen, Robotik und Künstlicher Intelligenz konnte Porsche die Effizienz und Präzision in der Serienproduktion erheblich steigern. Gleichzeitig wird durch den hohen Anteil an Handarbeit und maßgeschneiderten Fertigungsprozessen der Manufakturcharakter beibehalten, der für die Marke Porsche charakteristisch ist. Dieser Charakter wird durch die Möglichkeit der Individualisierung und Personalisierung der Fahrzeuge unterstützt. Porsche bietet seinen Kunden zahlreiche Möglichkeiten, ihr Fahrzeug nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Durch diese kundenorientierte Strategie stärkt Porsche die Bindung zu seinen Kunden und erhöht die Markenloyalität.
Lessons Learned
In Transformationszeiten sind Unternehmen gefordert, ihre Rolle in der Gesellschaft aktiv zu gestalten und ihre Funktion im globalen Netzwerk zu erfüllen.
Weiterführende Literatur:
Weiterführende Artikel:
Flughafen München , Jost Lammers , BMW Group , Porsche AG , Albrecht Reimold ,
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